Wälder beleben und Klimawandel bekämpfen: Tony Rinaudos inspirierender Vortrag über die von Bauern verwaltete natürliche Regeneration (FMNR)
Am Montag, dem 08. Mai, hielt Tony Rinaudo, Hauptberater für Klimaschutz von World Vision Australia, Träger des Right Livelihood Award (2018) und Commandeur de Merite Agricole der Republik Niger, einen Vortrag mit dem Titel "Die Kraft des unterirdischen Waldes" an unserem Lehrstuhl.
Er stellte die Methode der FMNR (Farmer-Managed Natural Regeneration) vor und den außergewöhnlichen Erfolg dieser Maßnahme zur Wasserkonservierung und Ernährungssicherheit. FMNR ist eine kostengünstige, nachhaltige Technik zur Bodenwiederherstellung, die dazu dient, Armut und Hunger unter armen Subsistenzbauern in Entwicklungsländern zu bekämpfen, indem sie die Produktion von Nahrung und Holz erhöht und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimaextremen stärkt. Sie beinhaltet die systematische Regeneration und Bewirtschaftung von Bäumen und Sträuchern aus Baumstümpfen, Wurzeln und Samen. Während seiner 17-jährigen Tätigkeit in Niger entdeckte Tony Rinaudo eine peinlich einfache und erschwingliche Methode zur Wiederbegrünung von Land, indem er beschädigte Bäume wiederbelebte, anstatt neue zu pflanzen. Es handelt sich um eine Technik, die nicht nur Armut lindert und Kohlenstoff bindet, sondern auch fast 36 Mal weniger kostet als das Pflanzen von Bäumen von Grund auf.
Der Lehrstuhl für Hydrologie plant, mit Tony und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) zusammenzuarbeiten, um die Forschung und Arbeit an der Großen Grünen Mauer in Afrika auszuweiten. Prof. Dr. Yang Yu, ein ehemaliger Doktorand des Lehrstuhls und stellvertretender Direktor des Pan-Afrikanischen Forschungszentrums für die Große Grüne Mauer am Xinjiang Institut für Ökologie und Geographie (CAS), hat bereits sein Interesse an einer gegenseitigen Zusammenarbeit bekundet.
Projektstart-Meeting des MicroDrink-Projekts
Das Department für Hydrogeologie und Ingenieurgeologie des Kroatischen Geologischen Dienstes (HGI-CGS) hat erfolgreich das Projektstart-Meeting des MicroDrink-Projekts gemäß dem Zeitplan vom 6. bis 8. März 2024 in Zagreb, Kroatien, einberufen. Dieses Meeting, das den Beginn des Projekts markierte, sah eine aktive Beteiligung aller 11 Partnerinstitutionen aus 8 Ländern (Kroatien, Österreich, Bosnien und Herzegowina, Tschechien, Ungarn, Deutschland, Slowenien und Serbien).
Der erste Tag des Treffens begann mit einer Präsentation durch den Vertreter des Gemeinsamen Sekretariats, Herrn Gusztáv Csomor, zum Donauraum-Programm, in der die Genehmigung des MicroDrink-Projekts hervorgehoben wurde. Anschließende Vorträge von Vertretern der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD), Adam Kovacs, und der EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR), Diána Heilmann, konzentrierten sich auf die Herausforderungen der Plastikverschmutzung im Einzugsgebiet der Donau und Maßnahmen zur Bekämpfung der Mikroplastik-Kontamination. Der Hauptpartner, HGI-CGS, hielt eine einführende Projektpräsentation, in der die Ziele des Projekts, der Zeitplan, finanzielle Aspekte und partnerbezogene Angelegenheiten dargelegt wurden. Darüber hinaus wurden alle elf Projekt-Partnerinstitutionen vorgestellt. In dedizierten Sitzungen wurden Diskussionen zu Spezifisches Ziel 1 „Entwicklung einer transnationalen Wissensbasis über Mikroplastik in den Trinkwasserressourcen der Donauregion“ und Spezifisches Ziel 2 „Vorkommen von Mikroplastik in der Wassermilieu, die zur Trinkwasserversorgung verwendet wird“ geführt.
Tag 2 umfasste einen Ausflug in das kroatische Pilotgebiet in der Region Gorski kotar (Teil des Einzugsgebiets des Flusses Kupa), der den Teilnehmern praktische Einblicke in den Kontext der Pilotmaßnahme im Zusammenhang mit der Probenahme von Mikroplastik innerhalb der Wasseraufbereitungsanlage bot.
Am Tag 3 präsentierten Vertreter der Projektpartner Vorträge über ihre jeweiligen Pilotmaßnahmen und vertieften die Diskussionen zu Spezifisches Ziel 2 und Spezifisches Ziel 3 „Kapazitätsaufbau für das Management von Mikroplastik in Trinkwassereinrichtungen (vom Quell bis zum Hahn)“. Der Tag endete mit einer Projektkommunikationssitzung, geleitet vom Kommunikationsmanager der Fakultät für Bergbau und Geologie der Universität Belgrad, die sich auf visuelle Identität, Branding und erste Kommunikationsaufgaben konzentrierte.
Das Projektstart-Meeting diente als Plattform für fruchtbare Diskussionen, förderte die Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern und legte den Grundstein für die erfolgreiche Umsetzung des MicroDrink-Projekts.
Fieldtrip to the Adige River Basin in the italian alps!
DWA verleiht Ehrennadel
Elf verdiente Wissenschaftler ausgezeichnet
Elf Wasserwirtschaftler zeichnet die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) in diesem Jahr aus: Dipl.-Ing. Gert Bamler (Dresden), Dipl.-Ing. Jürgen Bolder (Freiburg im Breisgau), Prof. Dr.-Ing. Markus Disse (München), Dr. sc. agr. Hartwig Drechsler (Göttingen), Prof. Dr.-Ing. Bernhard Falter (Münster), Dipl.-Ing. Ulrich Fitzthum (Nürnberg), Abwassermeister Albrecht Hamm (Bönnigheim), Dipl.-Ing. Andreas Jessen (Bamberg), Dr.-Ing. Martin Keding (Rheinbach), Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Marq Redeker (Düsseldorf), Abwassermeister Josef Uhl (Pleinfeld) wird die Ehrennadel verliehen. Ausgesprochen werden die Ehrungen am 27. September 2022 im Rahmen der Mitgliederversammlung in Berlin. Überreicht werden die Ehrennadeln bei verschiedenen Anlässen. „Die DWA lebt vom ehrenamtlichen Engagement ihrer Mitglieder und der in der Wasserwirtschaft in Praxis und Wissenschaft Tätigen. Die fundamentale Bedeutung der Wasserwirtschaft zeigen gerade die katastrophalen Ereignisse des letztjährigen Sommers mit Überflutungen und des Sommers 2022 mit Dürre und Wassermangel als Folge des Klimawandels“, betont DWA-Präsident Prof. Dr. Uli Paetzel. Mit der Ehrennadel ehrt die Vereinigung Mitglieder, die die DWA durch intensive Tätigkeit gefördert haben. Ausgesucht wurden die Auszuzeichnenden von der Ehrungskommission der DWA unter dem Vorsitz von DWA-Vizepräsident Dr.-Ing. habil. Uwe Müller (Dresden).
Markus Disse, Inhaber des Lehrstuhls für Hydrologie und Flussgebietsmanagement der TU München, ist Mitgründer der Fachgemeinschaft Hydrologische Wissenschaften in der DWA (FgHW), richtete zweimal den Tag der Hydrologie mit jeweils mehreren Hundert Teilnehmern aus, war über acht Jahre Herausgeber des Hydrobriefs der genannten Fachgemeinschaft und ist Urheber des Siegfried-Dyck-Preises, des Wissenstransferpreises der FgHW, mit dem herausragende Arbeiten in Forschung und Lehre gewürdigt werden, die nachweislich einen besonderen Beitrag zur Weiterentwicklung oder Anwendung hydrologischer Methoden und Verfahren in der Praxis leisten. Zusätzlich ist Markus Disse vielfältig in den Fachgremien der DWA engagiert, zum Beispiel war er Vorsitzender des Hauptausschusses Hydrologie und Wasserbewirtschaftung und war dieser Funktion sowie als Vorsitzender der FgHW langjährig Mitglied des Vorstands der DWA.
Loccumer Tagung
Dienstag, 21. November 2023
Wasser – wie managen wir diese knappe Ressource? Den Landschaftswasserhaushalt nachhaltig bewirtschaften
Wasser ist auch in Deutschland keine allzeit und allerorten unbeschränkt verfügbare Ressource mehr.
Interview von Prof. Disse zu Klimawandel: Trockenheit zunehmendes Problem
Wasser wird knapper, im Norden von Bayern, wo es weniger regnet, noch mehr als im Süden. Mit Fernwasserleitungen will das bayrische Umweltministerium die Versorgung sichern.
More Info
Press Release | Die dreijährigen Aktivitäten zur Entwicklung einer transnationalen Strategie zur Abschwächung neu auftretender Schadstoffe im Trinkwasser neigen sich dem Ende zu
[2022.04.07] Das Projekt boDEREC-CE hatte zum Ziel, eine integrierte Managementstrategie für Wasserwerke zu definieren, die eine höhere Trinkwasserqualität gewährleistet
Fieldtrip to the Adige River Basin, Italy | Information meeting and registration
Water Management at the Catchment Scale
To all interested master's students, we invite you to the information meeting about the Field Trip to the Adige River Basin in the Italian Alps.
The field trip is part of the seminar Water Management at the Catchment Scale offered in the Summer Semester, and it is worth 3 ECTS. The field trip, together with the seminar, will take place from the 28th to the 30th of September 2022, and it has a cost of 75 €.
The informative meeting will be held on May 3rd, 2022 at 13:00 in Room 2601. We will cover information regarding the activities and program of the trip, as well as scientific topics and assignments for the participants.
Registration and payment for the field trip will be possible right after the meeting. Since the seminar is an elective of the Master in Environmental Engineering in the Field of Study 2 (Water Resources Management), students of this program will have priority.
Further information:
gabriele.chiogna@tum.de
monica.basilio@tum.de
Tag der Hydrologie 2022
Im Wandel – Klima, Wasser und Gesellschaft Prozesse – Methoden – Kommunikation
Die rasch fortschreitenden klimatischen Veränderungen zeigen besonders anhand der Extremereignisse der letzten Jahre, vor welchen neuen Herausforderungen die hydrologische Forschung und Praxis steht. In diesem Zusammenhang widmet sich der Tag der Hydrologie 2022 den neuesten Erkenntnissen aus der hydrologischen Prozessforschung und informiert über methodische Fortschritte im Bereich des hydrologischen Monitorings und der Modellierung. Im Fokus stehen auch neue Wege der Kommunikation, mit der die Schnittstelle von hydrologischer Wissenschaft zu Praxis, Politik und Gesellschaft effizienter und effektiver gestaltet wird.
Programmübersicht hier!
Press release | FLOODPLAIN MANAGEMENT CONCEPTS HAVE BEEN DEVELOPED TO MITIGATE CLIMATE EXTREMES
[2021.12.10] Interreg Danube Floodplain project closed this November 2021
Bucharest, 4 December 2021 - The Danube Floodplain project, which was launched to examine how to reduce flood risk with the restoration of floodplains in the Danube River Basin, came to an end this November. The project partners presented the results of the project at a closing conference which was held online on 3-4 November 2021.
More details here.
Gutachten der Expertenkommission Wasser übergeben
[2021.10.21]
Die von der Staatsregierung eingesetzte Expertenkommission Wasser hat ihren Abschlussbericht an Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber übergeben. Kern des Berichts sind wissenschaftliche Bewertungen und Vorschläge zur zukünftigen Wasserversorgung in Bayern. Glauber betonte: "Ich danke den Experten für ihre intensive Arbeit am Zukunftsthema Wasserversorgung. Kern des Berichts sind wissenschaftliche Bewertungen und Vorschläge zur zukünftigen Wasserversorgung in Bayern.
Die Expertenkommission setzt sich aus den folgenden acht Mitgliedern zusammen: Prof. Dr.-Ing. Jörg Drewes, Prof. Dr. agr. Karl Auerswald, Prof. Dr.-Ing. Markus Disse, Prof. Dr. rer. silv. Annette Menzel, Prof. Dr.-Ing. Stephan Pauleit, Prof. Dr. sc. tech. Peter Rutschmann, Prof. Dr.-Ing. Theodor Strobl, Prof. Dr.-Ing. Silke Wieprecht.
Hochwasser in Deutschland / Juli 2021
Interviews von Prof. Disse zu den letzten Hochwasserereignissen in Deutschland
Declining glaciers endanger sustainable development of the oases along the Aksu-Tarim River (Central Asia)
Tobias Bolch, Doris Duethmann, Michel Wortmann, Shiyin Liu & Markus Disse (2021)
Tarim River basin is the largest endorheic river basin in China. Due to the extremely arid climate the water supply solely depends on water originating from the glacierised mountains with about 75% stemming from the transboundary Aksu River. The water demand is linked to anthropogenic (specifically agriculture) and natural ecosystems, both competing for water. Ongoing climate change significantly impacts the cryosphere. The mass balance of the glaciers in Aksu River basin was clearly negative since 1975. The discharge of the Aksu headwaters has been increasing over the last decades mainly due to the glacier contribution. The average glacier melt contribution to total runoff is 30–37% with an estimated glacier imbalance contribution of 8–16%. Modelling using future climate scenarios indicate a glacier area loss of at least 50% until 2100. River discharge will first increase concomitant with glacier shrinkage until about 2050, but likely decline thereafter. The irrigated area doubled in the Aksu region between the early 1990s and 2020, causing at least a doubling of water demand. The current water surplus is comparable to the glacial runoff. Hence, even if the water demand will not grow further in the future a significant water shortage can be expected with declining glacial runoff. However, with the further expansion of irrigated agriculture and related industries, the water demand is expected to even further increase. Both improved discharge projections and planning of efficient and sustainable water use are necessary for further socioeconomic development in the region along with the preservation of natural ecosystems.
KliMoBay - Klimaschutz- und Anpassungspotentiale in Mooren Bayerns
Die Website unseres Projekts „KliMoBay - Klimaschutz- und Anpassungspotentiale in Mooren Bayerns“ ist nun verfügbar unter www.klimobay.de
Kurs TUM.stadt "City & Water"
Liebe Studierende!
in diesem Jahr wird der interdisziplinäre Masterstudiengang TUM.stadt "Stadt & Wasser" vom Lehrstuhl für Hydrologie und Flussgebietsmanagement organisiert. Es ist die Fortsetzung von TUM.stadt "City & Well-being" aus dem letzten Sommersemester und wird online abgehalten. Es besteht aus einer Ringvorlesung (3ECTS) und einem optionalen Seminar (3ECTS) und hat zum Ziel, die interdisziplinäre Diskussion und Zusammenarbeit zu üben. Die Startvorlesung findet am Freitag, den 16. April, um 9 Uhr statt.
Alle TUM-Studenten sind herzlich eingeladen!
New Publication!: Sustainable Management of River Oases along the Tarim River/China (SuMaRiO)
By Bernd Cyffka; Markus Disse and Florian Betz (2021)
Dieses Buch thematisiert Ansätze für ein nachhaltiges Management von Fluss-Oasen entlang des Tarim in der Provinz Xinjiang im Nordwesten Chinas.
Das Tarim-Becken ist eine der trockensten Regionen der Welt. Die Landschaft wird von der Taklamakan-Wüste geprägt, die von den Hochgebirgszügen Tian Shan, Kunlun und Pamir umgeben ist. Der Tarim, der vom Schnee- und Gletscherschmelzwasser in den Bergen gespeist wird, ist die einzige nennenswerte Süßwasserquelle in dieser Extremklima-Region - sowohl für den landwirtschaftlichen Bedarf als auch für die nachhaltige Bewirtschaftung von Fluss-Oasen sowie für die Städte und Ökosysteme in den Flussebenen des Tarim.
Seit den 1960er Jahren treibt die chinesische Regierung die Entwicklung der westlichen Provinzen Chinas voran. Die demographische Entwicklung sowie sozio-ökonomische Veränderungen führten zu einer raschen Veränderung der Landnutzung, was tiefgreifende Auswirkungen auf die Anzahl bzw. Menge und Qualität von Ackerflächen, Gewässern und Grundwasser mit sich brachte und natürliche Ökosysteme sowie deren Fähigkeit, wichtige Ökosystemdienstleistungen zu erbringen, stark beeinträchtigte. Aktuell besteht vor allem ein Wasserbedarfs-Konflikt zwischen landwirtschaftlicher Bewässerung und natürlicher Ufervegetation - ein Konflikt, der sich bedingt durch den Klimawandel zukünftig noch verschärfen könnte.
Vor diesem Hintergrund haben elf deutsche und sechs chinesische Universitäten und Forschungsinstitute das SuMaRiO-Konsortium (Sustainable Management of River Oases along the Tarim River) gegründet, um nachhaltige Wasser- und Landmanagement-Strategien für die Region auszuarbeiten.
In dem vorliegenden Werk fassen die Autoren des SuMaRiO-Projekts die wichtigsten Ergebnisse der fünfjährigen interdisziplinären Forschungsarbeit zusammen, die das SuMaRiO-Konsortium im Rahmen des Programms „Nachhaltiges Landmanagement” des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung durchführte. Es werden einzelne Ergebnisse der Themenfelder Klimatologie, Hydrologie, Ökologie, Agrarwissenschaften, Sozialwissenschaften und Wirtschaft vorgestellt. Zudem gibt das Buch einen Einblick in den interdisziplinären Forschungsansatz, den das gesamte Konsortium verfolgte; dieser resultierte in umfassenden politischen Empfehlungen für ein nachhaltiges Wasser- und Landmanagement sowie in einem System zur Unterstützung bei Entscheidungsprozessen, das auf den Ergebnissen der Studie beruht. Die Autoren zeigen damit exemplarisch, wie interdisziplinäre Ansätze und internationale Kooperation zu einer nachhaltigen Entwicklung in komplexen sozio-ökologischen Strukturen beitragen können.