Design2Eco
Design2Eco: Lebenszyklusbetrachtung im Planungsprozess von Büro- und Verwaltungsgebäuden – Entscheidungsgrundlagen und Optimierungsmöglichkeiten für frühe Leistungsphasen
Laufzeit
01/2017 - 11/2018
Projektförderung
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Forschungsinitiative Zukunft Bau
Projektbeteiligte
ATP Sustain GmbH
Stiftung Bayerisches Baugewerbe
BayWa AG
Kurzfassung
Die Planung von Gebäuden befindet sich seit der Einführung des Nachhaltigkeitsgedankens in das Bauwesen in einem Wandel. Zu den klassischen Anforderungen an Funktionalität, bautechnische Qualität und Ästhetik kommen Energieeffizienz, Ressourcenschonung und die Sicherstellung der Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen. Die entscheidenden Weichen für die Optimierung dieser vielfältigen Ziele werden bereits bei der Grundlagenermittlung und im Vorentwurf gestellt. Um auf der bestmöglichen Grundlage entscheiden zu können, ist es unerlässlich, schon zu einem frühen Zeitpunkt Informationen zu Umweltwirkungen und zu Kosten in allen zukünftigen Lebensphasen des Gebäudes zu besitzen. Derzeit werden jedoch die meisten Entscheidungen auf Basis der Investitionskosten gefällt. Design2Eco entwickelt eine vergleichende Lebenszyklusbetrachtung zur Abschätzung der ökologischen und ökonomischen Qualität eines Bauvorhabens in frühen Planungsphasen. Dadurch eröffnen sich innovative Lösungsstrategien, die bei der üblichen kurzfristigen Betrachtungsweise nicht zur Anwendung kämen.
Design2Eco hat zum Ziel, am Beispiel von Bürogebäuden eine einfache Systematik zur parallelen Abschätzung von Umweltwirkungen und Kosten über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes zu erstellen, um den am Bau Beteiligten eine Entscheidungsgrundlage in frühen Planungsphasen zur Verfügung zu stellen. Diese Systematik wird aus den Erfahrungen von Forschungsprojekten des Lehrstuhls ENPB (TUM) zusammen mit kürzlich abgeschlossenen Projekten der ATP Gruppe entwickelt.
Folgende Fragestellungen werden behandelt:
- Welche Entscheidungen in frühen Phasen des Planungsprozesses (Grundlagenermittlung, Vorentwurf) haben entscheidenden Einfluss auf die ökologische und welche auf die ökonomische Gesamtbilanz eines Gebäudes?
- Wie können nachvollziehbare praxisnahe Entscheidungsgrundlagen zur Abschätzung der langfristigen Qualität verschiedener Gebäudevarianten geschaffen werden?
- Wie können die Lebenszykluskosten mit den Umweltwirkungen von Gebäudevarianten zusammengeführt werden, um beide Kriterien schon in frühen Planungsphasen parallel zu optimieren?
- Wie kann die entwickelte Systematik durch Erfahrungen aus laufenden Projekten kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert werden?
Derzeit sind weder ökologische Wirkungen noch die ökonomische Qualität eines Gebäudes über den gesamten Lebenszyklus im Planungsprozess verankert. Berechnungen im Nachgang leisten keinen Beitrag zur Optimierung, da keine Variantenuntersuchung stattfindet. Im geplanten Forschungsprojekt werden auf Basis der untersuchten Projekte Anhaltswerte bereitgestellt, wodurch Gesamtwirkungen frühzeitig abgeschätzt und beeinflusst werden können. Ziel ist ein praxisorientiertes Instrument zur Optimierung von Gebäuden hinsichtlich ihrer langfristigen ökologischen und ökonomischen Qualität.
Bearbeitende
Dipl.-Ing. Patricia Schneider-Marin, Architektin
Dipl.-Ing. (FH), Christina Meier-Dotzler, M.Eng.
Dipl.-Ing. Christine Röger, Architektin
Klara Meier, M.Eng.
Dipl.-Ing. Jens Glöggler