Water Energy Food Nexus: Gesundheitliche Auswirkung des urbanen Nutzwasserzugangs (URBEN)
Laufzeit
05/2011 - 04/2015
Projektförderung
Europäische Kommission (EU) und Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektbeteiligte
Ladakh Ecological Development Group, India (LEDeG)
Center for Development Research (ZEF)
Center for Remote Sensing of Land Surfaces (ZFL) and Bonn Asia Center (BAZ) at University of Bonn
Chinese Academy of Sciences (CAS)
International Centre for Integrated Mountain Development (ICIMOD)
International Centre for Comparative Water and Development Studies (ICCWaDS)
ZEF Water Pollution and Health Initiative
United Nations Human Settlements Programme UN-HABITAT
Kurzfassung
Das interdisziplinäre Projekt analysiert Städte die sich im Zuge eines steilen Wirtschaftswachstums (z. B. durch Tourismus) rapide transformieren. Hintergrund ist der Modernisierungsprozess im Wassermanagement angesichts der Urbanisierung und Globalisierung in Asien. Im Fokus des Projekts steht die kleine Stadt Leh im Himalaya in Indien, 3.500 Meter über dem Meeresspiegel. Knapp 30.000 Menschen leben hier. Über Jahrhunderte wurde mit Gletscherschmelzwasser Landwirtschaft betrieben. In den letzten Jahrzehnten ist die Stadt durch den zunehmenden Tourismus rapide gewachsen. Das parallele Wirtschaftswachstum verursacht erhebliche Veränderungen im Lebensstil der einheimischen Bevölkerung. Die Stadt liegt jedoch in einer halbtrockenen Region und sieht sich schon jetzt ernsthaften Umweltherausforderungen gegenübergestellt wegen mangelnder Wasser- und Abwassersysteme sowie Müllentsorgung.
Ziel dieser Studie ist, alternative städtebauliche Lösungsansätze zu veranschaulichen, die helfen, das Wasserressourcenmanagement in Leh den Veränderungen durch die sozio-ökonomische Entwicklung sowie dem Klimawandel anzupassen. Verschiedene Methoden werden hierzu benutzt sowie Befragungen, Analyse von staatlichen Gesundheitsdaten, Kartierung mittels Global Positioning Systems (GPS), Geographische Informationssysteme (GIS) und Satellitenbilder. Stakeholder workshops und capacity development werden auch eingesetzt.
Die Studie zeigt, dass Verschmutzung von Trinkwasserressourcen durch Mangel an adäquater Abwasserinfrastruktur ein gesundheitliches Risiko für die Menschen in Leh darstellt. Durch unkontrolliertes Abpumpen werden Grundwasserressourcen zudem eventuell überstrapaziert. Diese Studie befürwortet einen integrierten städtebaulichen Ansatz und ein dezentrales oder hybrides Abwassersystem um Wasser Ressourcen zu konservieren, Energie Effizienz zu fördern und gesundheitliches Risiko zu reduzieren. Somit kann Leh als Eco-town Model für die Region dienen.
Dieses Forschungsprojekt wird durch einen Marie Curie International Reintegration Grant im 7. Rahmenprogramm der Europäischen Union (PIRG06-GA-2009-256555) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) (KE 1710/1-1) unterstützt, und wird in Kollaboration mit dem International Centre for Integrated Mountain Development (ICIMOD) durchgeführt.