Der Schlüssel zum erfolgreichen Umgang mit den zahlreichen Einflüssen über einen Lebenszyklus ist die Bündelung der Kenntnisse über Abhängigkeiten und Stellschrauben. Ausschnitte daraus werden bereits in Lehrveranstaltungen mehrerer Lehrstühle aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, der komplexe Zusammenhang kann damit jedoch nur bedingt erarbeitet und gefördert werden.
Das Bilanzlabor Lebenszyklus und Nachhaltigkeit soll den Studierenden gesamtheitliche Kenntnisse und Erkenntnisse über die Hintergründe, Systemgrenzen, Bilanzierungs- und Berechnungsmethoden des Lebenszyklus vermitteln und damit die Einordnung der Themenbereiche in den Gesamtzusammenhang fördern. Es bietet eine interaktive Lern-, Übungs- und Informationsumgebung, die von Studierenden und Forschern des Themenfelds gleichermaßen gefüllt und bearbeitet wird. Durch den wissenschaftlichen Austausch werden die Forschungsaktivitäten verschiedener Fakultäten gebündelt, was die überfakultäre Zusammenarbeit in Forschung und Lehre verbessert.
Das Bilanzlabor ist eine Initiative des Zentrums für nachhaltiges Bauen und wurde im Wintersemester 2014 ins Leben gerufen. Bei dem Kick-Off-Meeting im März 2015 brachten sich verschiedene Lehrstühle der TUM in die Konzeptfindung ein und erarbeiteten die Leitziele und Kerninhalte der Plattform. Diese sollen von der Geschichte und Relevanz der Nachhaltigkeit über Informationen zu Konzepten, Systemansätzen und Indikatorensystemen bis hin zu Nachhaltigkeitsbewertungen und Lebenszyklusanalysen reichen. Ergänzt wird das Konzept durch die Möglichkeit für Studierende und Mitwirkende, Inhalte selbständig zu erarbeiten und diese auf der Plattform zur Verfügung zu stellen.
Das Bilanzlabor Lebenszyklus und Nachhaltigkeit basiert auf dem Ansatz der forschungsorientierten Lehre und verbindet die Forschungsaktivitäten mit den Lehrinhalten für Studierende. Es werden konkrete Beispiele dargestellt, um das Lebenszyklusdenken zu vermitteln und die Anwendungsmöglichkeiten der entsprechenden Ansätze aufzuweisen. Die Anwendungsbeispiele mit den Schwerpunkten Gebäude und Mobilität überspannen die einzelnen Produktlebensphasen, sodass durch bekannte Beispiele der Zugang zu neuen Inhalten vereinfacht wird. Weiterhin werden Sachverhalte in Lehrpfaden dargestellt, was die Verknüpfung einzelner Themenfelder erleichtert und bei der globalen Einordnung separater Elemente hilft.