Stand der Forschung
Bisher sind Brandsanierungsmaßnahmen überwiegend auf mineralische Baustoffe ausgerichtet und es fehlen praxisorientierte Sanierungsmaßnahmen sowie Methoden zur Bauteilbewertung. Für die Behandlung von Brandschäden stehen je nach Schadensausmaß unterschiedliche Verfahren zur Verfügung. Hierbei kann zwischen Sanierungskonzepten für konstruktive Bauteile, Brandgeruch oder Wasserschäden durch den Löschvorgang unterschieden werden. Die aktuelle Richtlinie zur Brandschadensanierung VdS 2357 beschreibt lediglich systematische Vorgehensweisen zur Planung eines ganzheitlichen Sanierungskonzeptes ohne Berücksichtigung baulicher und technischer Maßnahmen. Eine österreichische Richtlinie zur Brandschadensanierung im Holzbau konzentriert sich ebenfalls nur auf Inhalte des Arbeitsschutzes, die Einteilung in Gefahrenbereiche sowie auf grundsätzliche Arbeitsschritte zur Brandschadensanierung. International zeigt sich ein vergleichbares Bild, wobei hier in der Regel der Holztafelbau im Vordergrund steht. Holzmassivbauweisen, die häufig ohne Brandschutzbekleidung ausgeführt werden, sind derzeit nicht erfasst.
Zur Untersuchung der Resttragfähigkeit von brandbeanspruchten Holzbauteilen sowie zur Schutzwirkung von Bekleidungen liegen kaum Erkenntnisse vor. Für die Druck- und Biegefestigkeit von Nadelholz nach thermischer Beanspruchung kann auf erste Kennwerte zurückgegriffen werden. Sanierungsmaßnahmen wurden zwar an brandgeschädigten Brettschichtholzträgern im Labormaßstab untersucht, die Einbindung in die Gesamtkonstruktion und die eingeschränkte Zugänglichkeit im eingebauten Zustand blieben jedoch unberücksichtigt.
Insgesamt mangelt es an holzbauspezifischen Sanierungskonzepten und Ertüchtigungsmaßnahmen sowie an Bewertungsmöglichkeiten der Materialeigenschaften von Brandschutzbekleidungen und konstruktiven Holzbauteilen.