Entwerfen und Konstruieren 1
Das Modul ‚Entwerfen und Konstruieren 1‘ wird im Wintersemester angeboten und setzt sich zusammen aus Vorlesung mit integrierter Übung. Wesentlicher Inhalt des Moduls sind die physikalischen, werkstoffübergreifenden Funktionsprinzipien der Konstruktion von Bauwerken sowie die ingenieurmäßigen Grundlagen des Konstruierens hinsichtlich Kontext und Ziele beim Bauen, Verantwortung eines Ingenieurs sowie die Methode der Modellbildung. Das Modul gibt einen Überblick über den Kontext und die Ziele des Bauens. Ziel ist es den Studierenden einen Überblick und die Zusammenhänge der konstruktiven Inhalte in Ihrem Studium zu geben, der zum Verständnis und zur Auseinandersetzung damit motiviert. Die Studierenden werden als Vorbereitung auf den Prozess des Planens, Entwerfens und Konstruierens mit den notwendigen Grundlagen konfrontiert. Diese bestehen darin, dass Sie mögliche Gliederungs- und Ordnungsstrukturen sowie das interdisziplinäre Anforderungsspektrum des Bauens kennen, sich ihrer Verantwortung als Ingenieur bewusst sind und die Ingenieurmethode der Modellbildung verstanden haben.
Außerdem umfasst das Modul die wesentlichen Funktionsprinzipien einer Konstruktion:
- Das Prinzip des Tragens und des Kraftflusses (Kraft leiten, Verformung, Spannung, Systeme)
- Das Prinzip der Dauerhaftigkeit (Lasten/Angriffe, Einwirkungen, Wind, Schnee, Niederschlag, Klima)
- Die thermo-hygrische Funktion von Bauteilen (Wind, Wasser, Wärme, Feuchte)
- Die wesentliche Funktion des Brandes (Brandschutz, Feuer, Schutzziele, Sicherheit, Brennbarkeit)
- Das Prinzip des Schallschutzes (Luft- und Körperschall, Übertragung)
Der Fokus bei der Vermittlung der Inhalte liegt auf einem kausalen, physikalischen Ursachenwissen im Gegensatz zu einem repetitiven Sachwissen einzelner Lösungen und Rezepte. Dabei wird das physikalische Vorwissen aus der schulischen Ausbildung (Aggregatszustände, Kräfte, Schall, Licht, Wärme, Energie) der Studierenden aufgegriffen und um wesentliche konstruktive Aspekte ergänzt und in den Kontext der Baukonstruktion gestellt und behandelt.
Lernergebnisse
Ziel der baukonstruktiven Ausbildung beruht darin, dass die Studierenden die Fähigkeit besitzen, ganzheitliche Konstruktionslösungen im Bauwesen zu bewerten, entwickeln und argumentieren.
Nach der Veranstaltung sind die Studierenden in der Lage, die wesentlichen (Schutz-)Ziele und Anforderungen im Kontext des Bauens zu kennen und zu verstehen und haben einen Überblick über das Zusammenwirken der unterschiedlichen Themengebiete. Die Studierenden können wichtige Begriffe und Prinzipien präzise wiedergeben und besitzen damit die Grundlagen Ihre Kommunikations- und Darstellungskompetenz im Kontext des Bauens zu trainieren. Die Studierenden sind in der Lage die Realität anhand der Methode der Modellbildung zu abstrahieren sowie kennen und verstehen Modelle zur Lastermittlung, für Tragsysteme und zur Beschreibung des Verhaltens von Konstruktionen. Außerdem kennen und verstehen die Studierenden die wesentlichen Funktionsprinzipien einer Konstruktion im Bauwesen.
Vorlesungsunterlagen
Unterlagen auf moodle.tum.de