ÖkoFlussPlan
Erhalt ausgewählter Ökosystemleistungen in den Flussauen des Naryn/Kirgisistan durch Erneuerbare Energien und Kurzumtriebsplantagen unter Einbezug eines nachhaltigen Land- und Wassermanagements und Capacity Buildings
Die Auenökosysteme entlang des Flusses Naryn in Kirgisistan sind bislang noch in einem weitgehend natürlichen Zustand. Ein natürliches Abflussregime sorgt für eine hohe Dynamik mit einer hohen Biodiversität der Auwälder. Für die lokale Bevölkerung liefern sie wichtige Ökosystemleistungen, wie die Bereitstellung von Brennholz und Weideflächen, Flächen für die Erholung in der Freizeit oder den Schutz vor Erosion. Durch die Nutzung der Wälder als Holzlieferant und die Beweidung ist der Fortbestand der Wälder allerdings bedroht. Darüber hinaus ist eine Staustufenkaskade zur Erzeugung von Wasserkraft am Oberlauf des Naryn geplant, die die natürliche Dynamik des Flusssystems und seine Biodiversität gefährdet. Es ergibt sich also ein Zielkonflikt zwischen der Sicherung der Energieversorgung der lokalen Bevölkerung, der Entwicklung des Landes über den Ausbau der Wasserkraft sowie dem Erhalt der natürlichen Ökosysteme, ihren Leistungen für den Menschen und ihrer Biodiversität.
Das übergeordnete Ziel von ÖkoFlussPlan ist, die Auwälder entlang des Naryn zu bewahren und nachhaltige Lösungen für die lokale Bevölkerung anzubieten und zu implementieren. Hierfür werden in einem Arbeitspaket die Auwälder erfasst und ihr Zustand analysiert, um besonders schützenswerte Flächen und mögliche Entwicklungspotenziale zu identifizieren. Um den Nutzungsdruck zu reduzieren, werden zudem gezielt Alternativen für die Holzentnahme aus den Auwäldern entwickelt. Dafür werden zum einen Kurzumtriebsplantagen (Anpflanzung schnell wachsender Bäume) etabliert, die das Holz aus den Wäldern substituieren können, zum anderen kommen moderne Technologien für die Erzeugung erneuerbarer Energien und der effizienten Energienutzung zum Einsatz.
Projektzeitraum: August 2019 – Juli 2022
Fördermaßnahme: CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen
Projektpartner: Technische Universität München, Technische Hochschule Ingolstadt, Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde, ÖKON – Gesellschaft für Landschaftsökologie, Gewässerbiologie & Umweltplanung mbH, Kallmünz, CitrinSolar GmbH Energie- und Umwelttechnik, Moosburg
Projektmanagement: Timo Schaffhauser und Prof. Dr. Markus Disse (PI)