Nach einem gut drei Jahre langen umfangreichen Monitoring der Kreuzhofbrücken in München wurden als Abschluss kurz vor dem Rückbau von zwei Teilbauwerken zerstörende Bauwerksversuche durchgeführt. Es wurden künstlich Drahtbrüche an den Spanngliedern mit spannungsrisskorrosionsgefährdetem Spannstahl erzeugt, indem eine große Anzahl von Spanngliedern gezielt durchtrennt wurde. Ziel der Versuche ist die Untersuchung der Auswirkungen von Spannstahlbrüchen sowie die Validierung der vorhandenen Monitoringsysteme. In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Büchting+Streit AG und dem Hersteller für akustische Sensoren iNDTact wurde das bestehende Monitoringsystem getestet, das unter anderem den Einsatz der Schallemissionsanalyse und von faseroptischen Sensoren (DFOS) beinhaltet. Hierbei wurden 68 Sensoren für die Schallemissionsanalyse und ca. 1100 m faseroptische Sensoren eingesetzt. Der Lehrstuhl für Massivbau koordinierte im Auftrag der Buechting + Streit AG die Versuchsdurchführung und ist seit Beginn des Monitorings verantwortlich für die faseroptische Sensorik.
Das Monitoring wurde 2021 nach einer umfassenden Konzepterstellung unter der Leitung durch das Ingenieurbüro Büchting+Streit AG initiiert. Bereits seit 2021 wurde der Zustand der Kreuzhofbrücken mit diesem Monitoringsystem überwacht. Von Seiten der Landeshauptstadt München wurde der Ersatzneubau der Brückenbauwerke aufgrund des spannungsrisskorrosionsgefährdeten Spannstahls und der zukünftig unter diesen Brücken verlaufenden Tram-Westtangente bereits vor Längerem beschlossen. Zwei der insgesamt drei Teilbauwerke wurden nun rückgebaut. Die Sensorik an dem verbleibenden Teilbauwerk bleibt bis zu dessen Rückbau im Einsatz, um potenzielle Strukturveränderungen weiterhin zu überwachen.
Ein großer Dank gebührt dem Baureferat der Landeshauptstadt München für ihr Vertrauen und die seltene Möglichkeit solch wertvolle Untersuchungen durchführen zu können. Außerdem möchten wir uns auch bei allen Beteiligten für die hervorragende Zusammenarbeit bedanken.