FRAME: Entwicklung von Strategien zur Erfassung und zum Management neuartiger Schadstoffe bei der indirekten Abwasserwiederverwendung zur Stützung der Trinkwasserversorgung
Die Verfügbarkeit von geeigneten Ressourcen für die Trinkwassergewinnung ist weltweit eine der wesentlichen Herausforderungen für eine nachhaltige Entwicklung. Strategien zur Wiederverwendung von Abwasser, sowohl direkt als auch indirekt, können zu einer sinnvollen Entlastung übernutzter Ressourcen beitragen. Um eine hohe Trinkwasserqualität aus indirekter Wiederverwendung zu sichern, müssen potentielle Gefahren zuverlässig identifiziert, bewertet und berücksichtigt werden. Im Januar 2015 beginnt das Forschungsprojekt FRAME, in dem gemeinsam mit anderen Europäischen Forschungseinrichtungen Strategien zur Erfassung von und zum Umgang mit neuartigen Schadstoffen entwickelt werden sollen, die für die indirekte Wiederverwendung von Abwasser als Trinkwasserressource relevant sind.
Im Rahmen dieses Projekts entwickelt die TUM neue, innovative Verfahrenskombinationen, die geeignet sind, Schadstoffe effektiv aus dem Wasserkreislauf zu entfernen. Die Arbeitsgruppe Naturnahe Aufbereitungsverfahren führt hierzu Pilotstudien zur Evaluierung zuverlässiger und kosteneffizienter Strategien durch. Neben Oxidations-, Adsorptions- und Membranfiltrationsverfahren ist die weitergehende biologische Behandlung eine vielversprechende Alternative zur Entfernung von organischen Spurenstoffen. Das Ziel besteht in der Entwicklung von Hochleistungsbiofiltern, die die Vorzüge der mikrobiellen Diversität in Langsamsandfiltern mit den hohen Durchsatzraten in klassischen Schnellfiltern verknüpfen.
Der experimentelle Aufbau mit vier voneinander unabhängigen Filtersystemen ermöglicht eine parallele Untersuchung verschiedener Behandlungsstrategien. Neben verschiedenen FIltermaterialien (Aktivkohle, Anthrazit, Sand) und Betriebsführungen wird auch eine Kombination mit anderen Verfahren (Ozon, AOP) getestet.
Projektleiter | Dr.-Ing. Uwe Hübner |
Sachbearbeiter | Dipl.-Ing. Johann Müller |
Finanzierung | EU JPI WATER |