Analyse einer möglichst weitestgehenden Phosphorelimination bei kommunalen Kläranlagen
Im Zuge der neuen Oberflächengewässerverordnung wurde ein neuer Orientierungswert für Gesamtphosphor eingeführt. Zu hohe Konzentrationen an Phosphor in Oberflächengewässern können eine Eutrophierung bedingen und den aquatischen Lebensraum schädigen. Daher hat die Phosphorelimination in kommunalen Kläranlagen, deren Abläufe als punktuelle Eintragsquelle gelten, seit Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Das technische Regelwerk weist an die Phosphorelimination mit Überwachungswerten unter 0,5 mg/l bisher Lücken auf.
Ziel eines vom Bayerischen Landesamt für Umwelt finanzierten Forschungsvorhabens (AZ: 67-0270-34797/2016) ist die Durchführung einer Bestandsaufnahme bereits bestehender technischer Maßnahmen und Umsetzungen zur weitestgehenden Phosphorelimination auf kommunalen Kläranlagen und eine Zusammenstellung und Analyse der Handlungsmöglichkeiten. Dies beinhaltet sowohl chemische wie auch biologische Verfahren und Verfahrenskombinationen inklusive mechanisch-physikalischer Abtrennverfahren ausgefällter Produkte.
Hierzu wird im ersten Schritt eine umfassende Literaturrecherche erstellt. Im zweiten Schritt wird eine Bestandsaufnahme bestehender Anlagen im deutschsprachigen Raum durchgeführt und Betriebserfahrungen ausgewählter Kläranlagen (inkl. Ortseinsicht) erhoben und ausgewertet. Anschließend wird die Übertragbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse auf andere kommunale Kläranlagen, insbesondere in Bayern, überprüft. Spezifische Investitions- und Betriebskosten werden in Abhängigkeit zu Kläranlagentypen und -größen bei den ausgewählten Kläranlagen erhoben und für zukünftige Implementierungen auf kommunalen Kläranlagen abgeschätzt. Zu den üblichen Datenerfassungen wird überprüft, ob die weitestgehende Phosphorelimination auch sinnvoll kombinierbar mit potentiellen Behandlungsstufen zur Elimination organischer Spurenstoffe ist. Ebenso wird ein großer Wert auf die Erfassung von Betriebsproblemen, beispielsweise durch die Bildung von Magnesiumammoniumphosphat (MAP), gelegt.
Das Forschungsvorhaben läuft im Zeitraum Juli 2016 bis Juli 2017 und wird in Zusammenarbeit mit der Fa. Dr.-Ing. Steinle Ingenieurgesellschaft für Abwassertechnik mbH, Weyern, bearbeitet.
Projektleiter | Prof. Dr. Brigitte Helmreich |
Sachbearbeiter | Meriam Muntau, M.Sc. |
Finanzierung | Bayerisches Landesamt für Umwelt |