SMART: Sequentielle Grundwasseranreicherung
Uferfiltration und künstliche Grundwasseranreicherung werden seit Jahrzehnten zur Trinkwassergewinnung eingesetzt. Bei der Infiltration des Wassers spielen neben Filtration und Sorption vor allem mikrobiologische Prozesse eine entscheidende Rolle bei der Entfernung vieler Verunreinigungen. Aktuelle Studien zum Abbau von organischen Spurenstoffen haben gezeigt, dass neben den Redoxbedingungen die Konzentration und Bioverfügbarkeit des organischen Kohlenstoffs sehr wichtig für die Umsetzung dieser Substanzen ist.
Im innovativen SMART Konzept (engl: Sequential Managed Aquifer Recharge Technology) werden zwei Infiltrationsstufen mit einer Zwischenbelüftung kombiniert. Auf diese Weise werden bei der zweiten Infiltrationsstufe oxische kohlenstoff-limitierte Bedingungen eingestellt, die den co-metabolischen Abbau von Spurenstoffen begünstigen. Dieses Konzept wurde bereits erfolgreich im Pilotmaßstab in den USA getestet und soll nun in Deutschland validiert werden.
Im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit der TU Berlin (TUB), der Universität Oldenburg (UO) und den Berliner Wasserbetrieben (BWB) wird das SMART Konzept zunächst in Versuchen mit Bodensäulen im Labormaßstab getestet. Anschließend soll eine Validierung der Ergebnisse an der bestehenden Grundwasseranreicherung in Berlin Tegel erfolgen. Um den Abbau von Spurenstoffen und die Diversität der Mikroorganismen zu charakterisieren, kommen modernste analytische und biomolekulare Methoden zum Einsatz.
Projektleiter | Dr.-Ing. Uwe Hübner |
Sachbearbeiter | Karin Hellauer, M. Ed. |
Finanzierung | Berliner Wasserbetriebe |