2021
- Effects of CO2 enrichment on the anaerobic digestion of sewage sludge in continuously operated fermenters. Bioresource Technology 332, 2021, 125147 mehr…
Die Verbrennung fossiler Brennstoffe ist die Hauptquelle von Treibhausgasen. Um bis 2050 klimaneutral zu werden, muss die Energieerzeugung verstärkt auf erneuerbare Quellen umgestellt werden. Biogas spielt dabei eine Schlüsselrolle, da es im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energien speicherbar ist. Allerdings verbleibt bei der Vergärung von Roh- und Reststoffen bisher ein erheblicher Anteil des Methanpotentials im Gärrest. Studien zeigen, dass CO2-Anreicherung die Methanproduktion steigern und die Prozessstabilität verbessern kann. Ziel des Projekts ist die energetische Nutzung von CO2 zur Reduzierung des Restmethanpotentials, insbesondere mit bislang wenig untersuchten Reststoffen. Anders als bei Klärschlamm wird bei diesen Substraten eine höhere Effizienz erwartet. Neben der Quantifizierung von Methanproduktion und Stabilität werden Mechanismen durch pH- und Redoxmessungen, isotopische Analysen sowie mikrobiologische Untersuchungen aufgeklärt. Dies erfolgt sowohl in Batch- als auch in kontinuierlichen Technikumsversuchen. In den kontinuierlichen Versuchen mit Speiseresten wurde eine gesteigerte Methanproduktion im mit CO2 angereicherten Reaktor (RCO2) festgestellt (Abbildung 1A). Bis Tag 53 konnte eine Methansteigerung von 96 L (+7 %) im Vergleich zum Kontrollreaktor (R0) erreicht werden (schwarz durchgezogene Linie). Der Effekt der CO2-Anreicherung zeigte sich jedoch erst bei einer erhöhten Raumbelastung, während zuvor beide Reaktoren eine vergleichbare Methanproduktion zeigten. Die vertikalen Linien markieren den Zeitpunkt des Fütterungsstopps in den jeweiligen Reaktoren. Im RCO2 wurde eine verbesserte Prozessstabilität beobachtet, da der Reaktor trotz fortgesetzter Substratzufuhr weiterhin stabil lief, während die Substratzugabe in R0 wegen des stark gefallenen pH-Wertes gestoppt werden musste. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich bei der Wasserstoffproduktion (Abbildung 1B): Im RCO2 wurden etwa 0,2 Liter mehr H2 erzeugt als im R0. Dies deutet darauf hin, dass nicht nur das vorhandene H2 effizient umgewandelt, sondern auch zusätzlich produziert wurde. Insgesamt sorgte die CO2-Anreicherung also für mehr Methan, mehr Wasserstoff und eine verbesserte Prozessresilienz.
Projektleiter | Prof. Dr.-Ing. habil. Konrad Koch |
Sachbearbeiter | Felix Müller, M.Sc. |
Finanzierung | Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. |
Kooperation | Universität Heidelberg Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft |