Entwicklung eines Modells zur Bewertung der umweltrelevanten Eigenschaften üblicher Putze und Mörtel im Außenbereich
Im Rahmen der Baufeldfreimachung und der damit verbundenen Rückbaumaßnahmen auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne rechnet das zuständige Kommunalreferat damit, ca. 200.000 t Boden- und Abbruchmaterialien in Substraten des Garten- und Landschaftsbaus wieder verwenden zu können. Nicht zuletzt um die unmittelbare wirtschaftliche Belastung als auch die externalisierten Kosten (Verkehrsbelastung, CO2-Emmissionen), die mit einer Verklappung außerhalb der Fläche verbunden wären, möglichst gering zu halten, strebt das Kommunalreferat eine weitestgehende Wiederverwendung/-verwertung auf der Fläche selbst an. Bei den in Frage kommenden Abbruchmaterialien handelt es sich um sog. RC-Mix. Dieser liegt in unterschiedlichen Güteklassen vor, die sich im vorliegenden Kontext über ihren Ziegel-Anteil voneinander abgrenzen.
Ziel des Pilotversuchs ist die Prüfung, ob im Rahmen des Großprojekts „Bayernkaserne München“, aus dem das neue Stadtquartier Neufreimann entstehen soll, bauseitige Materialien aus Gebäuderückbau und Bodenaushüben in städtischen und privaten Grünflächen als Vegetationstrag- und durchwurzelbare Bodenschichten des Garten- und Landschaftsbaus rezykliert werden können, ohne dabei schädliche Bodenveränderungen erwarten zu lassen. In einem Feldversuch sollen vegetationstechnische sowie umwelt- und wasserwirtschaftliche Gütermerkmale von Baumgrubensubstraten, die bauseits aus unterschiedlichen Anteilen Boden und RC-Mix verschiedener Güten hergestellt wurden, untersucht werden. Das Versuchsdesign wurde an die individuellen planerischen und umweltrechtlichen Belange des BV Bayernkaserne angepasst, das Konzept soll jedoch mittelfristig auf ähnliche Projekte der LH München im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft übertragen werden können.
Projektleiter | Prof. Dr. Brigitte Helmreich |
Sachbearbeiter | Sebastian Knoll, M.Sc. |
Finanzierung | Landeshauptstadt München, Kommunalreferat |
Kooperation | Hochschule Weihenstephan-Triesdorf Bodeninstitut Johannes Prügl |