Reuse-Brew: Demonstration der direkten Wasserwiederverwendung für die Getränkeherstellung
Die Ressource Wasser steht nicht an jedem Ort in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung. Hinzu kommt, dass bestehende Wasservorkommen durch steigende Urbanisierung, den Klimawandel, landwirtschaftliche und industrielle Aktivitäten vielerorts zunehmend unter Stress geraten. Diese Herausforderungen zwingen viele Wasserversorger und -verbraucher, neue aber auch unkonventionelle Wasserressourcen zu erschließen. Eine potentielle Quelle stellt dabei kommunales Abwasser dar, welches jedoch zumeist intensiv aufbereitet werden muss. Andererseits fällt kommunales Abwasser i.d.R. in der Nähe des eigentlichen Wasserbedarfs an und ist zudem weitestgehend unabhängig von saisonalen Schwankungen.
Ziel und Motivation des Projektes waren 1) die Demonstration der Machbarkeit der Abwasserwiederverwendung mit etablierten Technologien aber auch mit neuen Ansätzen, 2) die Aufklärung der Öffentlichkeit zum Thema Wasserknappheit und Abwasserwiederverwendung, 3) die Darstellung der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sowie verfügbarer Technologielösungen. Um eine große Aufmerksamkeit zu erreichen, aber auch um die tatsächliche Qualität des aufbereiteten Abwassers anschaulich zu demonstrieren, wurde dieses verwendet, um damit ein eigenes Bier (Reuse-Brew) zu brauen. Dabei kamen im Anschluss an konventionelle Klärverfahren 1) eine biologische Denitrifikation, 2) eine sequentielle Biofiltration, 3) eine Membranfiltration sowie 4) eine weitergehende Oxidation mit UV-Strahlung und H2O2 (UV-AOP) zum Einsatz. Schließlich konnten 4 000 L aufbereitetes Trinkwasser an den Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie (TUM) übergeben werden, wo diese zu einem bayerischem Hellen (800 L) veredelt wurden.
Abbildung: Wasserproben der verschiedenen Aufbereitungsschritte und das fertige Bier. Von links nach rechts: Rohabwasser, Kläranlagenablauf, sequentielle Biofiltration, Membranfiltration (Nanofiltration), weitergehende Oxidation mit UV-Strahlung und H2O2 (UV-AOP) sowie das Reuse-Brew.
Das Projekt ist eine Kooperation der Xylem Services GmbH und der Technischen Universität München (TUM). So realisierten der Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft der TUM zusammen mit der Xylem Services GmbH die Aufbereitung des Abwassers zu Trinkwasser. Das finale Brauen des Bieres übernahm der Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie (TUM).
Folgender Videobeitrag mit Prof. Dr.-Ing. E. Drewes gibt weitere Informationen und einen Einblick in das Reuse-Brew Projekt.
Projektleiter | Prof. Dr.-Ing. Jörg E. Drewes |
Sachbearbeiter | Jonas Aniol |
Kooperation | Xylem Services GmbH Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie (TUM) |