Sequential Managed Aquifer Recharge Technique (SMART) für die Wasserwiederverwendung
Die Grundwasseranreicherung (Managed Aquifer Recharge, MAR) ist eine Methode, Wasser im Untergrund zu speichern und zu einem späteren Zeitpunk bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen. Bei steigendem Wasserbedarf und längeren Trockenperioden ist dies ein wichtiger Baustein für die zukünftige Wasserversorgung. Gleichzeitig muss die Wasserqualität zum Schutz des Grundwassers und für Anwendungen wie die landwirtschaftliche Bewässerung sichergestellt werden.
Die Sequentielle Grundwasseranreicherung (SMART) kombiniert eine erste Infiltration zum Abbau von leicht abbaubarer Organik mit einer einer zweiten Infiltration nach Belüftung unter kohlenstoffarmen und sauerstoffreichen Bedingungen. Der Vorteil der zweiten Infiltration ist der Abbau einiger organischer Spurenstoffe. Hinzu kommen ein geringerer Flächenbedarf und schnellere Durchflussraten als bei einem konventionellen MAR. Als Wasserquellen werden aufbereiteter Kläranlagenablauf oder Uferfiltrat verwendet.
Grundsätzlich gibt es zwei Ansätze: Zum einen den Bau eines homogenen SMART-Plus-Sandtanks (WaterHub Projekt, Südafrika), ähnlich dem bestehenden SMART-Plus Tank in Garching, zum anderen die Nutzung eines heterogenen Aquifers (TrinkWave Transfer, Berlin). Der SMART-Tank kann ortsunabhängig errichtet werden und bietet eine verlässliche Durchströmung und damit die Möglichkeit zum kontinuierlichen Spurenstoffabbau. Doch auch die Strömung in einem heterogenen Aquifer kann durch einen Sickerschlitzgraben in Verbindung mit mehreren Brunnen gezielt beeinflusst werden. Beide Projekte zielen auf eine konstante Wasserqualität für die Wiederverwendung ab. Offene Forschungsfragen gibt es bei den benötigten Redoxbedingungen und der Entwicklung des Mikrobioms, das die Spurenstoffe abbaut.
Projektleiter | Prof. Dr.-Ing. Jörg E. Drewes |
Sachbearbeitung |