TrinkWave Transfer – Großtechnische Erprobung neuer Entwicklungen bei der Sequentiellen Grundwasseranreicherung
Erprobung der großtechnischen Umsetzung des SMART Verfahrens (Sequential Managed Aquifer Recharge Technology) in seiner optimierten Form mit integrierter Sickerschlitzgrabentechnologie und aktiver hydrologischer Steuerung zur Wasserwiederverwendung.
Wesentliches Ziel des TrinkWave-BMBF Verbundvorhabens war es, neue Multibarrieren-Aufbereitungsprozesse für eine Wasserwiederverwendung zu entwickeln, die ohne den Einsatz von Hochdruckmembranen eine einwandfreie Wasserqualität für die Stützung von Trinkwasserressourcen liefern können. Die zentralen Technologieelemente dieses Konzeptes sind die sequentielle Grundwasseranreicherung (engl. ‚Sequential Managed Aquifer Recharge Technology’, SMART), eine hocheffiziente Infiltration über Sickerschlitzgräben und der Eintrag von Elektronenakzeptoren. Im Rahmen des BMBF-Folgeprojektes TrinkWave Transfer soll das SMART-Verfahren als Rückgrat einer weitergehenden Abwasserbehandlung zur Trinkwasserproduktion weiterentwickelt werden. Dabei wird erstmalig die Kombination der Sickerschlitzgrabentechnologie mit der sequentiellen Untergrundpassage großtechnisch gekoppelt. Dies ermöglicht die Verkleinerung des physischen Flächenbedarfs. Weiterhin stehen die dynamische Grundwasserbewirtschaftung zur Einstellung kontrollierter Redoxbedingungen, die betriebliche Optimierung, die Etablierung einer adäquaten Prozessüberwachung sowie eine mögliche Hochskalierung der Technologie im Vordergrund der Untersuchungen.
Das wesentliche Ziel des BMBF-Vorhabens TrinkWave Transfer ist daher die großtechnische Untersuchung der Kombination der Elemente des SMART-Konzeptes unter realen Betriebsbedingungen. In Kooperation mit den Berliner Wasserbetrieben (BWB), der Universität Oldenburg und der BGS Umwelt GmbH wird das SMART-Verfahren daher im Feldmaßstab auf dem ehemaligen Wasserwerksstandort Berlin-Johannisthal realisiert und erprobt. Damit sollen die Möglichkeiten und Grenzen dieser naturnahen Aufbereitungstechnologie getestet, demonstriert und mit verfügbaren technischen Lösungen nach dem Stand der Technik verglichen werden.
Neben der wissenschaftlichen Begleitung der Feldstudie in Berlin erfolgt am Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft (TUM) in Garching die Untersuchung und Weiterentwicklung des SMARTplus Systems. Mit Hilfe der innovativen, halbtechnischen Anlage zur Simulation von SMARTplus soll die Leistungsfähigkeit zur Reduzierung (Biotransformation) von anthropogenen Spurenstoffen betrachtet werden. Aktuelle Schwerpunkte liegen dabei auf einer genaueren Charakterisierung des Konzepts der sequentiellen Redoxbedingungen sowie der weiteren Optimierung hinsichtlich der hydraulischen Bedingungen. Im Fokus stehen zudem die Integration weiterer Barrieren für die Etablierung eines Multi-Barrierensystems und die Weiterentwicklung einer adäquaten Prozessüberwachung an der halbtechnischen Anlage an der TUM. Mit Hilfe einer intensivierten Messdatenerfassung soll zudem der Einsatz von Machine Learing Ansetzen zur verbesserten und automatisierten Regelung des SMARTplus Systems in Echtzeit untersucht werden.
Weitere Informationen auf der TrinkWave Transfer Homepage
Vorgängerprojekt TrinkWave
Projektleiter | Prof. Dr.-Ing. Jörg E. Drewes |
Sachbearbeiter | Jonas Aniol, M.Sc. |
Kooperationspartner | Berliner Wasserbetriebe Brandt Gerdes Sitzmann (BGS) Umweltplanung GmbH Carl von Ossietzky Universität Oldenburg |
Finanzierung | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) |